Die Idee der „Balanced Scorecard" (BSC)


 
Die Idee, alle wichtigen Aspekte des Unternehmens in ein ganzheitliches Kennzahlengerüst einzubeziehen, wurde in dem Konzept der „Balanced Scorecard" von Kaplan und Norton (s.u.) in einen systematischen Zusammenhang gestellt. Dabei sollen über die rein betriebswirtschaftlichen Kenngrößen hinaus auch qualitative Prozesse bzw. zukünftige Wachstumspotenziale berücksichtigt werden.
Ausgangspunkt und Leitlinie sind Vision und Unternehmensstrategie, Ziel ist deren Umsetzung in den einzelnen Bereichen der Organisation.
Kaplan und Norton betrachten das Unternehmen aus vier Perspektiven: Finanzen, Kunden, interne Prozesse, Lernen/ Entwicklung. Sie sind Grundgerüst und Ausgangspunkt einer BSC. In der Bearbeitung der vier Perspektiven werden strategische Ziele mit Maßnahmen zu ihrer Erreichung verbunden. Für beides werden sinnvolle Kennzahlen definiert. 
Unsere Weiterentwicklung der BSC für den Nonprofit-Bereich

Vor allem große Wirtschaftsunternehmen haben das Konzept der BSC aufgegriffen. In den Bereichen der non-profit-Organisationen sowie der klein- und mittelständischen Unternehmen ist die klassische BSC eher wenig verbreitet. Das liegt unter anderem auch daran, dass eine Anpassung der Methode für diesen Bedarf notwendig ist.
In unserer Arbeit der strategischen Prioritätensetzung und systematischen Steuerung haben wir die Idee der BSC aufgegriffen und mit folgenden Ansatzpunkten für den Nonprofit-Bereich weiterentwickelt:
  • Erfassen der verschiedenen Aufgaben- und Arbeitsfelder, Entwicklung eines sinnvollen Wirkzusammenhangs.Damit gelingt es, Zusammenhänge aufzuzeigen und keinen strategisch wichtigen Bereich aus den Augen zu verlieren.
  • Ansetzen an der gewachsenen Organisationskultur, häufig verbunden mit der Überwindung von Vorbehalten und Entwicklung von Akzeptanz einem solchen Instrument gegenüber.
  • Professionalisierung verbunden mit mehr Transparenz und Verbindlichkeit.
  • Verstärkte Begleitung bei der Umsetzung mit Unterstützung durch leicht handhabbare Steuerungswerkzeuge.

Die individuelle Anpassung und Erarbeitung tragfähiger Lösungen gelingt uns durch eine konsequente Beteiligung der betroffenen Gruppen.
In unserer Arbeit stehen Kennzahlen nicht im Vordergrund. Sie sind eine Voraussetzung für das Gelingen – aber das Hauptgewicht liegt auf der gemeinsamen Erarbeitung, der Auseinandersetzung, der Einübung einer systematischen Herangehensweise und eines realistischen Blickes für herausfordernde, aber erreichbare Ziele und deren Umsetzbarkeit, der Steigerung von Eigenverantwortung, Verbindlichkeit sowie auch der nachhaltigen Steuerung.
 

Eine kleine Auswahl von Literaturtipps aus einem riesigen Angebot:

  • Grundlagenwerk:Kaplan, R. S. & Norton, D. P. (1997). Balanced Scorecard. Strategien erfolgreich umsetzen. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

  • „My Balanced Scorecard." Herwig R. Friedag, Walter Schmidt; (2. erw. Ausgabe, 2001). Freiburg im Breisgau: Haufe.

  • "Die strategiefokussierte Organisation. Führen mit der Balanced Scorecard."Robert S. Kaplan, David P. Norton (2001). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

  • „Kennzahlen". Hilmar Vollmuth (2. überarb. Aufl. 2002). Freiburg im Breisgau: Haufe.